Das Wort “Enneagramm” kommt aus dem Griechischen: Ennea heisst „neun“ und Gramm steht für „Struktur“. Es ist ein System, das neun verschiedene Strukturausprägungen von Menschen beschreibt. Das Enneagramm-Symbol ist eine geometrische Figur, welche sich aus einem regelmässigen Dreieck, einem unregelmässigen Sechszack und einem Kreis zusammensetzt. Es dient uns als Menschenkunde und ist eine Art Landkarte der Seele.
Über die genaue Herkunft der Lehre des Enneagramms muss spekuliert werden. Unter anderen finden sich auch christliche Wurzeln, die ins 4. Jahrhundert zu den sogenannten Wüstenvätern, den ersten christlichen Mönchen, zurückreichen.
Aus dieser vorwiegend mündlichen Weitergabe ist in den 1980er Jahren ein richtiger Boom entstanden, Erfahrungswissen mit und über das Enneagramm auch in Büchern weiterzugeben. Heute wird das Enneagramm an verschiedenen Schulen gelehrt. Die Kontexte, in denen das Enneagramm nicht mehr wegzudenken ist, werden immer vielfältiger.
Die Lehre des Enneagramms
Das Enneagramm beschreibt neun verschiedene Persönlichkeitstypen und dient als Instrument zum besseren Verständnis der individuellen Persönlichkeit sowie der individuellen Psychodynamik.
Diesem Grundmodell liegen im regelmässigen Dreieck drei Hauptzentren zugrunde: Es handelt sich um den Bauch, das Herz und den Kopf, unsere drei Energiezentren.
Im Bauch geht es um Autonomie und Raum: Themen wie Wille/Unwille, Impulse und Handlung bestimmen das Bauchzentrum. Im Herz geht es um Beziehung und Anerkennung: Themen wie Kontakt, Gefühle und Annahme bestimmen das Herzzentrum. Im Kopf geht es um Sicherheit und Klarheit: Themen wie Orientierung, Vorstellungen und Übersicht bestimmen das Kopfzentrum.
Zusammen mit dem unregelmässigen Sechszack ergeben sich neun in sich verschiedene Persönlichkeitsmuster. Es werden dabei nicht nur menschliche Grundverhalten beschrieben, sondern auch die ihnen eigene seelische Dynamik des Unbewussten, ähnlich der Tiefenpsychologie.
Das Enneagramm dient uns als eine Art “Seelenspiegel” zur Selbsterkenntnis. In seiner Dynamik zeigt es uns auch den Schatten (die andere Seite der Medaille) unserer Persönlichkeit und gibt Orientierung bei der Reflexion und Entwicklung der Persönlichkeit.
Das Enneagramm beschreibt nichts anderes, als es jede echte Mystik seit jeher tat, nur viel konkreter, weil das heute bekannte psychologische Wissen einbezogen werden kann.
Wie findet das Enneagramm seinen Weg
Das Enneagramm dient, wie viele Erfahrungen zeigen, als ein hervorragendes Werkzeug die eigene und andere Persönlichkeiten besser zu verstehen. Es wird mehr und mehr als differenziertes Instrument für psycho–spirituelle Entwicklungsprozesse eingesetzt.
In Europa wird das Enneagramm zunehmend im beruflichen Kontext eingesetzt, sei dies in Beratung, Bildung oder in der Personalführung.
Sich auf das Enneagramm einzulassen, lohnt sich auf jeden Fall!
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1 – Perfektionisten, optimierende Reformerinnen
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2 – Geberinnen, beratende Unterstützer
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3 – Erfolg-Macher, überzeugende Zielstreberinnen
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4 – Individualistinnen, romantische Selbst-Hinterfrager
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5 – Denker, wissende Beobachterinnen
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6 – Loyale, skeptische Sicherheits-Menschen
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7 – Enthusiasten, lustorientierte Optimistinnen
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8 – Heraus-Forderer, beschützende Durchsetzerinnen
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9 – Vermittlerinnen, friedliebende Harmonie-Menschen